Bau neuer Hochbehälter Schallaburg - im Zeitraffer

TECHNISCHE BESCHREIBUNG DER ANLAGENTEILE

 

1. Neuer Hochbehälter Schallaburg
 

Es wird ein neuer 300 m³ Stahlbeton-Hochbehälter mit zwei Wasserkammern, einer Schieberkammer und einem Vorraum auf dem Grundstück 122 in der KG Schallaburg in Ortbetonbauweise errichtet. 

Die beiden Wasserkammern weisen ein Speichervolumen von jeweils 150 m³ auf. Die maximale Wasserspiegelhöhe (Vollfüllung des Behälters) liegt auf 332,30 m.ü.A. Die Bauwerksabmessungen betragen im Grundriss 8,20 m x 22,00 m. Die lichte Höhe der Schieberkammer beträgt 4,30 m. Der Behälter wird als "Weiße Wanne" entsprechend der ÖBV-Richtlinie "Wasserundurchlässige Betonbauwerke" (2018) errichtet. Die Fundierung wird mit einer Bodenplatte entsprechend den statischen Anforderungen hergestellt. An den außenliegenden Wänden und an der Decke, welche ein leichtes Gefälle von ca. 1,5 % (Statteldachprofil und Pultform über dem Vorraum) aufweist, wird eine 14 cm starke Dämmschicht (extrudiertes Polystyrol, XPS) angebracht. Das Bauwerk wird so in die bestehende Böschung integriert, dass nur mehr Wandflächen vom Zugangsportal mit einer Breite von ca. 4,8 m sichtbar sind. In diesem Bereich wird eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade mit Aluminiumpaneelen, inkl. Dämmung zwischen der Unterkonstruktion an der Außenwand angebracht. Alle anderen Außenflächen werden mit Aushubmaterial überdeckt bzw. mit sickerfähigem Füllmaterial hinterfüllt, sodass sich der Hochbehälter möglichst unscheinbar in das Gelände einfügt. Eventuell hangseitig anfallende Wässer werden durch eine Drainageleitung (behälterumlaufend unter der Bodenplatte) gefasst und in den Regenwasserschacht vor dem Behälter (Zufahrtsweg) geleitet. Von diesem Regenwasserschacht werden die Wässer mittels Rohrkanal PP DN 200 mm zum bestehenden Schacht vor dem Gerichtsstöckl der Schallaburg geleitet. Von dort fließen die Wässer weiter Richtung Löschwasserteich und Anzenbach. Dieser zuvor genannte Rohrkanal wird auch als Abflusskanal für die Not-Überlaufwässer und Entleerungsleitungen der Speicherkammern benötigt und daher auch benützt.

Beide Speicherkammern werden vollflächig mit einem mineralischen, hydraulisch abbindenden Spezialmörtel für Trinkwasserbehälter beschichtet. Die Wände und Deckenuntersichten in der Schieberkammer und im Vorraum bleiben als schalreiner Beton. In der Schieberkammer und im Vorraum wird ein Betonestrich mit einer entsprechenden Epoxidharzbeschichtung hergestellt. Die beiden Speicherkammern sind durch wasserdichte Edelstahldrucktüren (80 x 120 cm) von der Schieberkammer aus zugänglich. Kontrolltätigkeiten können zusätzlich durch Fenster getätigt werden, die unmittelbar unter der Behälterdecke situiert sind. Sämtliche Rohrinstallationen in den Speicherkammern, sowie auch in der Schieberkammer werden in Edelstahl und sämtliche Armaturen in beschichteten Sphäroguss errichtet bzw. montiert. Im bakteriologischen Befund wurden keine relevanten Keime - vor der UV-Anlage - vorgefunden. Die Gemeinde Schollach hat sich jedoch dazu entschlossen, die bestehende, ÖVGW -geprüfte UV-Desinfektionsanlage vom alten Hochbehälter (Typ Aquafides 1 AF90 T, Aufstellung 05/2010, ausgelegt für einen maximalen Durchfluss von 5,04 m³/h) auch weiterhin zur Desinfektion der Wässer aus den Hiesbergquellen zu verwenden. Diese Anlage wird in der Schieberkammer vom neuen Hochbehälter wieder eingebaut. Während dieser Umbauarbeiten wird kein Wasser aus den Hiesbergquellen in die Speicherkammern vom neuen Hochbehälter eingespeist. Vom neuen Hochbehälter aus werden die höher gelegenen Ortsteile Schallaburg und Steinparz und auch der Hochbehälter Sooß (Marktgemeinde Hürm) versorgt. Dazu muss eine entsprechende Drucksteigerungsanlage im Hochbehälter in der Schieberkammer vom neuen Hochbehälter eingebaut werden. Um auch im Brandfall diese zuvor genannten Ortsteile mit entsprechendem Löschwasser versorgen zu können, sind auch neue Pumpen erforderlich. Die Bemessung der neu zu installierenden Pumpen erfolgte mit insgesamt 3 drehzahlgeregelten Pumpen, welche bei einer Förderhöhe von ca. 90 m gemeinsam ca. 10 l/s fördern können und somit auch eine Wassermenge für einen Brandfall sicherstellen. Für die elektrische Versorgung dieser Pumpen und auch für die UV-Desinfektionsanlage bei Stromausfall im öffentlichen (EVN)-Netz wird im Hochbehälter ein eigener Raum für die Aufstellung eines Notstromaggregates errichtet. Für dieses Aggregat wird eine flüssigkeitsdichte Edelstahlwanne mit einem Volumen einer maximalen Tankfüllungsmenge vorgesehen.  Die Stromversorgung vom öffentlichen Netz der EVN erfolgt über ein neu zu verlegendes Erdkabel, welches vom Parkplatz (wo sich auch der bestehende Stromanschlusskasten befindet) entlang des Zufahrtsweges verlegt wird. Vor dem neuen Hochbehälter wird für die Bauzeit und danach auch für Wartungszwecke ein befestigter Zufahrtsweg und auch ein Stellplätzen für 2 PKWs hergestellt. Eine Steuerungs- und GSM-Überwachungseinheit wird im neuen Hochbehälter eingebaut, mit welcher auch in Zukunft alle technischen Anlagenteile (Pumpen, UV-Desinfektionsanlage, etc.) gesteuert und auch überwacht werden. 

 

2. Neue Wasserleitungen
 

Durch die Errichtung vom neuen Hochbehälter und den Abbruch vom derzeit noch bestehenden Hochbehälter, muss auch das Leitungsnetz dementsprechend angepasst werden. Dazu werden neue Leitungen verlegt und an neuralgischen Punkten (Knotenpunkte im beiliegenden Lageplan) sind Umschlussarbeiten erforderlich. Zusätzlichwird im Bereich der Schallaburg ein neuer Oberflurhydrant errichtet.

Richtung Ortsteil Anzendorf soll zukünftig vom neuen Hochbehälter aus, das Trinkwasser im freien Gefälle abfließen. Darum wird eine bestehende Leitung stillgelegt und eine neue Transportleitung (HBneu - KP03) errichtet. Ebenso müssen die beiden TransportleitungenPE DN 100 Richtung Süden (Ortsteile Sooß und Schallaburg) vom neuen Hochbehälter angeschlossen werden.

Im Ortsteil Anzendorf wird auf GSt. 480/1, KG Anzendorf eine Druckreduzierstation (in einem neuen Ortsbetonschacht) errichtet. In diesem Bereich müssen ebenfalls neue Leitungen (Zu-, Ablauf, und auch eine Notauslassleitung) hergestellt werden.

In der nachfolgenden Tabelle sind die neuen Wasserleitungen übersichtlich ausgewiesen.
 

Wasserleitung Strang 21.1 LÄNGE Leitungsspezifikation

KP01 - HBneu Zuleitung 35 m PE DN 40 mm, PN 10

HBneu - KP03 Transportleitung 80 m PE DN 100 mm, PN 10

OHY01 Zuleitung 17 m PE DN 100 mm, PN 10

HBneu - KP02 Transportleitung 36 m PE DN 100 mm, PN 10

HBneu - KP02 Transportleitung 36 m PE DN 100 mm, PN 10

HBneu - KP02 Transportleitung 36 m PE DN 100 mm, PN 10

Summen Stang 21.1 35 m PE DN 40 mm, PN 10

205 m PE DN 100 mm, PN 10

Gesamtlänge Strang 21.1 240 m

Wasserleitung Strang 21.2 LÄNGE Leitungsspezifikation

KP05 - Hauptleit. Transportleitung 10 m PE DN 100 mm, PN 10

KP05 - Überlauf Notüberlaufleitung 3 m PE DN 50 mm, PN 10

Summen Stang 21.2 13 m

Summe Leitungslänge WVA 35 m PE DN 40 mm, PN 10

3 m PE DN 50 mm, PN 10

215 m PE DN 100 mm, PN 10

Gesamtlänge Bauabschnitt 253 m Wasserleitungen


Entleerungsleitung LÄNGE Kanalspezifikation

HBneu - best.Sch. Kanal 30 m PP DN 200 mm, SN 8

Dieser Ableitungskanal vom neuen Hochbehälter zum bestehenden Schacht auf GSt. 796/1, KG Schallaburg wird als Freispiegelkanal mit einer Mindestüberdeckung von ca. 1,0 m errichtet. An diesen Kanal werden auch die Drainageleitungen, welche rund um den neuen Hochbehälter verlegt werden, angeschlossen.

 

3. Be- und Entlüftungsschacht für Transportleitungen
 

Ca. 100 m süd-östlich vom neuen Hochbehälter wird bei den bestehenden parallel verlaufenden PE DN 100 mm Versorgungsleitungen (Druckleitung bzw. Ringleitung für die Siedlung Schallaburg und für die Tansportleitung Richtung Steinparz/Sooß) auf dem Grundstück 796/1, KG Schallaburg (öffentl. Gut der Gemeinde Schallabug) ein Schacht aus Betonfertigteilen mit Be- und Entlüftungsventilen (DN 50) für beide Leitungen errichtet, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und Probleme mit Lufteinschlüssen hintan zu halten.


 4. Oberflurhydrant im Bereich der Schallaburg
 

Der neue Oberflurhydrant (Umfahrhydrant) DN 80 wird auf GSt. 121, KG Schallaburg, errichtet und ist ÖVGW geprüft. 


 5. Druckreduzierschacht in Anzendorf
 

Da der neue Hochbehälter um ca. 13 m höher als der alte Hochbehälter errichtet wird, und somit ein höherer Druck im Ortsteil Anzendorf erzielt wird, wird im Bereich des Spielplatzes, unmittelbar neben der Drucksteigerung Anzendorf, GSt. 5, KG Schallaburg, ein neuer Druckreduzierschacht in Ortbetonbauweise (Lichte Weite 2,0 m, Breite 1,2 m, Höhe 2,0 m) errichtet.

Darin wird ein Druckreduzierventil DN 80 mm installiert, welches den Eingangsdruck auf einen konstanten Ausgangsdruck, unabhängig von der Durchflussmenge oder von Schwankungen des Eingangsdruckes, reduziert. Aus Sicherheitsgründen wird ein zweites Druckreduzierventil gleicher Bauart (DN 50) eingebaut, welches als Überdruck-Notventil bei einem Ausfall vom Hauptreduzierventil dient und das Wasser in den Oberflächenwasserkanal ablässt und damit den Versorgungsdruck ebenfalls reduziert. Zusätzlich wird vor dem Hauptdruckreduzierventil DN 80 ein Schmutzfänger DN 80 installiert. Mit dieser Druckreduzierstation wird der Versorgungsdruck von ca. 8,5 bar (statische Drucklinie) auf ca. 6,0 bar reduziert.

Dieser versperrbare Schacht erhält eine Einstiegsöffnung 800 x 800 mm mit Entlüftungshut aus Edelstahl.

 

6. Pumpstation in Anzendorf
 

Da der neue Hochbehälter um ca. 13 m höher als der alte Hochbehälter errichtet wird, sind auch in der bestehenden Pumpstation (ca. 255 müA.) auf GSt. 5, KG Schallaburg, neue Pumpen erforderlich. Die Bemessung der neu zu installierenden Pumpen erfolgte mit insgesamt 2 drehzahlgeregelten Pumpen, welche bei einer Förderhöhe von ca. 90 m gemeinsam ca. 9,4 m³/h (2,61 l/s = 225,6 m³/d bei permanenten Betrieb) fördern können. Dadurch ist auch genügend Speichervolumen für die Wässer aus den Hiesbergquellen im neuen Hochbehälter vorhanden. Die automatische Steuerungsanlage regelt diese Pumpen in der Pumpstation in Anzendorf so, dass die gesamte Schüttmenge aus den Hiesbergquellen eingespeist werden kann und somit eine ökonomische Betriebsweise ermöglicht wird. 

 

7. Abbruch des alten Hochbehälters Schallaburg

Nach Inbetriebnahme des neuen Hochbehälters wird der alte Hochbehälter entsprechend der einschlägigen Bestimmungen des § 68 NÖ Bauordnung 2014 und der ÖNORM B 2251 abgetragen. Die anfallenden Materialien werden gemäß der abfallrechtlichen Bestimmungen entsorgt. Die Baugrube wird mit hygienisch einwandfreiem und tragfähigem Material wiederverfüllt, mit Oberboden abgedeckt und begrünt bzw. an den umliegenden Bestand angepasst.


Mit über 200 Fotos hat Wassermeister Herbert Gleiß die Entstehung des neues Hochbehälters Schallaburg dokumentiert.

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